- 6803 -

1342. Mai 6.

Bischof Preczlaus v. Pogarell hält [in Begleitung des Markgrafen Karl v. Mähren] [Der Markgraf ist unter den namentlich aufgeführten Herzogen nicht genannt, doch halten unter anderen auch Grünhagen, König Johann u. Bisch. Nanker, S. 93, u. Werunsky, Kaiser Karl IV. u. seine Zeit, I, S. 306, es für durchaus wahrscheinlich, daß Markgraf Karl mit dem Bischof nach Breslau kam. Die Chronica princ. Pol. 137 berichtet jedenfalls, daß Markgraf Karl vor der großen Feuersbrunst Breslaus in diesem Jahre (s. 1342 Mai 21) mit dem König von Cypern in Breslau weilte. Vgl. auch oben unter 1342 nach April 22] feierlichen Einzug in Breslau, nimmt hier in Gegenwart der Herzöge Boleslaus von Brieg und Liegnitz, Wladislaus von Beuthen, Konrad von Oels, Bolko von Falkenberg u. Boleslaus von Oppeln im Adalbertskloster [Heyne, Bistumsgeschichte Bd. I, 815, der diesen Vorgang irrtümlich auf den 6. Mai 1343 datiert, macht darauf aufmerksam, daß dieses Kloster in Erinnerung an den Dominikaner Johann v. Schwenkfeld gewählt wurde. Vgl. auch Grünhagen a. a. O. S. 92 Anm. 4] von den Breslauer Ratsherren u. Geschworenen, die sich vom Rathaus dorthin zu Fuß begeben hatten, nach Ablegung ihrer Mäntel, Barette u. Gürtel das Gelöbnis entgegen, daß Ähnliches nie wieder vorfallen solle [Die einzige Quelle für diese Begebenheit ist die Chr. princ. Pol. a. a. O., die darüber nur das Folgende erwähnt: "et processerunt consules et jurati pedestres de pretorio ad monasterium St. Adalberti, et ibi palliis et capuciis et cincturis depositis promiserunt, similia se velle nunquam ammodo perpetrare". Es erübrigt sich, diesem Bericht - wie u.a. Klose, Breslau Bd. 2, 1, S. 134 und Heyne, Bistumsgeschichte I, 814 das tendenziös getan haben, - etwas hinzuzufügen, da der Chronist ohnehin diese Zeremonie zugunsten der Geistlichkeit schildert. Vgl. Grünhagen a. a. O. S. 93 u. Werunsky a. a. O. S. 306; ferner unten die Vertragsurkunde v. 23. Juli 1342 zwischen der Stadt u. dem Domkapitel zur Ausgleichung der Streitigkeiten], und erteilt ihnen hierauf Absolution von Bann u. Interdikt [Die Chronica princ. Pol. S. 138 sagt darüber nur: Huic concordie interfuerunt nonnulli principes Polonie . . ." Vgl. hierzu auch die Bannurkunde vom 15. Dez. 1340 (Reg. 6520)].

Chronica principum Poloniae ed. Stenzel, Scriptores rerum Silesiacarum I, 137 f.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.